Der Webshop ist Herzstück des E-Commerce und Verbindungsglied zwischen Händler und Endkunde. Er ersetzt den Präsentationsraum des stationären Handels und lässt Kunden über die virtuelle Kasse Käufe direkt online abschließen. Über Plugins und Standalone-Lösungen lässt sich ein Webshop auch von Laien in wenigen Stunden aufsetzen und mit Produkten bestücken. Services wie Gambio, Shopify, WooCommerce und viele weitere Anwendungen werden auch als Shop-Systeme bezeichnet.
Inhalt
Gängige Shop-Systeme sind u.a.
- WooCommerce (eCommerce Plugin für WordPress)
- Typo3
- PrestaShop
- Shopware
- Shopify
- Gambio
- Magento
- JTL
- OxidShop
Daneben bieten mittlerweile auch Anbieter von Homepage-Baukästen Erweiterungen für Webshops an. Dazu gehören etwa Wix.com oder IONOS (ehem. 1und1)
Aufbau von Webshops
Ein Webshop kann auf einer eigenen Domain exklusiv gehostet oder per Plugin auf einer Unterseite bestehender Websites eingebunden werden. Als eigene Webpräsenz verfügt der Webshop in der Regel über eine Startseite, Kategorienseiten, Infoseiten und die einzelnen Produktseiten. Zudem sorgt ein persönlicher Kundenbereich dafür, dass Kunden Einkäufe tätigen und Bestellungen verwalten können. Über Warenkorb und Checkout-System werden die Käufe abgeschlossen. Lesen Sie hier mehr zum Thema Warenkorb.
Layout des Shops
Die Kaufbereitschaft des Kunden entscheidet sich innerhalb weniger Sekunden nach Besuch einer Website. Sowohl Design als auch Struktur der Seite müssen daher allgemein ansprechend und mobil skalierbar sein.
Üblich sind eine linksseitige Navigation für Kategorien und Themen, eine Navigationszeile unter dem Header und die Nutzung von Bannern am oberen Ende der Seite.
Startseite
Die Startseite ist das eigentliche Schaufenster in den Webshops. Hier werden besondere, reduzierte und thematisch sortierte Produkte angeboten. Einige Shops blenden hier bereits dynamisch auch solche Produkte ein, die der Kunde sich schon angesehen hat, oder die seine bisherigen Einkäufe ergänzen.
Kategorien- und Produktseiten
Auf Kategorienseiten können Händler Produkte gruppieren, die sich in einigen Faktoren ähneln. Bei einem Webshop für Bekleidung ist beispielsweise eine Sortierung in Damen, Herren und Unisexkleidung, Kinderkleidung und Accessoires sinnvoll und intuitiv. Die auf den Kategorienseiten vorgestellten Produkte können über ein Pop-up oder eine Unterseite einzeln aufgerufen werden. Auf der Produktseite kauft oder favorisiert der Kunde einen Artikel und wählt Menge, Farben und Größen für die Bestellung aus. Produkte können beispielsweise aus Tabellen eingepflegt und mit Vorschaubildern präsentiert werden. Auf der Produktseite befinden sich weitere Bilder, Informationen und Anwendungsbeispiele.
Infoseiten und Rechtliches
Webshops europäischer Nutzer müssen klar ersichtlich ausweisen, wem der Webshop gehört, ob und welches Unternehmen dahinter steht, wer die Website selbst betreut und bei welcher Kammer der Shop angemeldet ist. Auf den Infoseiten finden Kunden zudem Informationen rund um Kauf und Versand und oft einen kurzen „Über uns“ Abriss zur Shopgeschichte.
Kundenbereich, Warenkorb und Checkout
Die Elemente zum Öffnen des Benutzerkontos und Warenkorb befinden sich in der Gliederung des Shops in der Regel rechts oben. Dieses Design hat sich für die meisten Nutzer so stark eingeprägt, dass der Aufbau als etabliert gelten kann. Mit einem Klick auf den Benutzerbereich können registrierte Kunden ihre Daten hinterlegen, alte Rechnungen einsehen und Zahlungsinformationen bearbeiten. Der Kundenbereich ist nicht fest an den Shop angebunden, jeder Nutzer greift mit Login auf eine zusätzliche Datenbank zu. Der Checkout-Prozess führt den Kunden vom Warenkorb zur Zahlung seiner Auswahl. Checkouts für den Webshop können als fertiges Modul eingefügt und in fast allen Shop-Systemen individualisiert werden.
Der Webshop als Kerngeschäft
Händler, die ausschließlich online verkaufen, werden auch als E-Commerce Unternehmer bezeichnet. Auch der Verkauf als Reseller und Distributor ist möglich. Reseller bieten Produkte anderer Hersteller an, während Distributoren sogar nur eine Plattform für andere Händler anbieten. Der klassische E-Commerce Unternehmer bietet ein eigenes Produkt materiell oder virtuell, an. Auch White Label Shops sind Webshops im klassischen Sinne. Sie vertreiben das Produkt eines Noname-Herstellers als vermeintlich eigenes Produkt. Der Hersteller profitiert vom Absatz, ohne sich um den Verkauf kümmern zu müssen.
Der Webshop als Onlinepräsenz ist das Herzstück der Händler aller Verkaufsarten. Er präsentiert die Produkte und bietet eine Möglichkeit, sie sofort zu bestellen. Digitale Waren wie E-Books können über den Shop oft sogar sofort heruntergeladen und bezahlt werden.
Technische Hintergründe von Webshops
Die meisten Webshops laufen über gemietete Server, die den Shop als Anwendung hosten. Je nach Hostinganbieter ist der Betrieb eines Shops sogar bereits in der Reservierung eines Website-Paketes enthalten. Der Kunde hat die Möglichkeit, Websites und Webshops oder eines von beidem online zu stellen. Systeme wie das WordPress Plugin WooCommerce oder die Webanwendungen Prestashop und Gambio ermöglichen es auch Einsteigern, mit vorgefertigten Templates
und fertigen Modulen einen Shop zu erstellen.
Arbeiten im Backend
Jeder Webshop hat ein eigenes Backend mit CMS, das Datenbanken mit der Ausgabe verbindet. Nur durch diese Verbindung ist es möglich, dass der Shop selbstständig erkennt, wenn ein Produkt ausverkauft ist oder sich der Preis geändert hat. Auch Aktionspreise, Sales und vieles mehr können über die Datenbank gesteuert werden. Einmal korrekt angelegt und verknüpft muss die Produktseite der einzelnen Waren kaum noch optisch verändert werden. Die Änderungen finden im zugehörigen Datensatz statt.
Durch das Absenden von Bestellungen übergeben Kunden dem Webshop Betreiber persönliche Daten. Die Sicherheit dieser Daten vor Missbrauch, aber auch unerwünschter Werbeaussendungen, obliegt dem Betreiber. Wohnt dieser in Europa, gelten für ihn die europäischen DSGVO Regelungen.
Rechtliche Fragen rund um Webshops
Jeder Webshop richtet sich nach dem Recht des Landes, in dem der Händler offiziell tätig ist. Ein deutscher Shop, der nach China verkauft, unterliegt also deutschem Recht. Dieses Recht sieht beispielsweise vor, dass Kunden Ware zurücksenden und Käufe stornieren können. Lieferbedingungen und Versandkosten müssen klar formuliert und angemessen sein. Ist eine Mindestmenge definiert, beispielsweise die Abnahme von mindestens 5 Elektrobauteilen in Fachmärkten, muss ab dieser geringen Menge geliefert werden.
Betreiber sollten von Anfang an eine Rechtsschutzversicherung für ihr Business abschließen. Auch die Zusammenarbeit mit einem professionell geführten Mahnwesen ist sinnvoll.