Das World Wide Web bietet bereits seit seinen Anfängen ein standardisiertes Konzept, um Ressourcen in den Weiten des Internets eindeutig identifizieren zu können. Bei der URL (Uniform Resource Locator) handelt es sich um einen RFC-Standard aus dem Jahr 1994, der Internetnutzern eine einheitliche Syntax zur Verfügung stellt, mit der sich Inhalte im World Wide Web lokalisiert und je nach Bedarf aufrufen lassen. Damit gehört der Uniform Resource Locator zu den grundlegenden Technologien des World Wide Web. Millionen von Internetusern nutzen sie täglich, um Ressourcen im Netz über den Webbrowser aufzurufen. Dabei ist der Standard nicht nur auf die Adressierung von Webseiten beschränkt. Im folgenden Artikel stellen wir Ihnen den Aufbau vor und gehen auf die zentralen Anwendungsfelder im Detail ein.
Inhalt
Was ist eine URL?
URL ist eine Abkürzung und steht für „Uniform Resource Locator„, was in die deutsche Sprache übersetzt so viel bedeutet wie „einheitlicher Ressourcenanzeiger„. Genau betrachtet, handelte es sich dabei um eine Untergruppe der sogenannten „Uniform Resource Identifiers“ (URI). Der Aufbau eines Uniform Locators lehnt sich an die URI-Syntax an. Konkret bedeutet das, dass Identifikatoren zum Einsatz kommen, die es ermöglichen, Ressourcen sowohl lokal als auch global im World Wide Web ausfindig zu machen. URLs werden oft synonym mit dem Begriff „Internetadresse“ oder „Webadresse“ verwendet. Sie sind jedoch nicht nur auf diesen Einsatzbereich beschränkt, denn mit URLs lassen sich auch Dateien im lokalen Dateisystem lokalisieren. Man kann sagen, dass jede Webadresse eine URL ist, doch nicht jede URL ist auch automatisch eine Internetadresse.
Der Aufbau
Ein Uniform Resource Locator setzt sich aus dem sogenannten „Schema“ und einem schemaspezifischen Teil zusammen.
- Schema: Mit dem Schema werden sowohl der Ressourcen-Typ als auch die Zugriffsmethode angegeben. Das Schema ist somit mit der Information versehen, wie auf die Ressource zugegriffen werden sollte. Es hat in der Regel denselben Namen wie die Zugriffsmethode des entsprechenden Protokolls. Geläufige Schemata sind mailto, file, ftp oder http/https.
- Der schemaspezifische Teil: In Bezug auf den Schema-Typ enthält der schemaspezifische Teil der URL eine Reihe von Informationen, die sich auf den Ort der jeweiligen Ressource beziehen. Außerdem können optionale Verarbeitungsparameter enthalten sein.
Ein Doppelpunkt fungiert als Trennzeichen zwischen dem Schema und dem schemaspezifischen Teil. Außerdem können je nach Art des Schemas zwei zusätzliche Schrägstriche erforderlich sein, die sich auf eine Konvention aus den Anfangszeiten des World Wide Web beziehen und heutzutage keine eigentliche Funktion ausüben. Ein Uniform Resource Locator basiert auf folgender URI-Syntax:
Schema:[//[user[:password]@]host[:port]][/path][?query][#fragment]
Wie unterscheiden sich relevante und absolute URLs?
URLs werden entweder als relative oder als absolute URLs verwendet. Bei absoluten handelt es sich um universell gültige einheitliche Ressourcenanzeiger, die alle für das jeweilige Schema benötigten Segmente besitzen. Andererseits sind relative ausschließlich in einem bestimmten Kontext gültig und nehmen von der jeweiligen Umgebung bestimmte Eigenschaften an. Dadurch können einige URL-Segmente weggelassen werden. Zu den wichtigsten Informationen, die sich aus einem Kontext ergeben können, gehört zum Beispiel die Domäne, das Protokoll oder auch der direkte Pfad zu der Ressource. Relative URLs werden häufig in Hyperlinks eingesetzt, um auf verschiedene Unterseiten einer Webpräsenz zu verlinken.
- Hyperlinks mit einer absoluten URL: Linktext
- Hyperlinks mit einer relativen URL: Linktext
Relative URLs zeichnen sich durch den entscheidenden Vorteil aus, dass sie viel kürzer sind als absolute und damit zu einem übersichtlichen und schlanken HTML-Code beitragen. Darüber hinaus erleichtern Verlinkungen mit einer relativen URL den Domainumzug. Falls sich die Domain einer Webpräsenz ändert, müssen Sie diese in jede interne Verlinkung mit einer manuellen URL einzeln eintragen. Dieser Aufwand wird Ihnen bei relativen erspart, da diese ohne Domainangaben auskommen.
URLs und Onlinemarketing
Dem Domainnamen eines Uniform Resource Locators kommt im Kontext des Onlinemarketings eine besonders wichtige Rolle zu. So sollten beispielsweise Unternehmen bei URLs darauf achten, den Namen der Firma in den Uniform Resource Locator einzubeziehen. Im Idealfall kann man den Firmenname als URL nutzen. Das ist besonders dann von Vorteil, wenn die URL als Hyperlink geteilt erscheint. Darüber hinaus empfiehlt Google Webmastern und Seitenbesitzern relevante und bedeutende Suchbegriffe in URLs einzubinden. Sobald die passenden Keywords Verwendung finden, können Suchmaschinenbots den Inhalt der jeweiligen Website leichter identifizieren und präziser indexieren. In vielen Fällen erfolgt so ein besseres Ranking in den Suchmaschinenergebnissen (SERPs) als Belohnung. Lesen Sie hier alles über Bots.
Bedeutung für die Suchmaschinenoptimierung
URLs spielen im Rahmen sämtlicher OnPage Optimierungsmaßnahmen eine relevante Rolle. In ihrer
wichtigsten Funktion spiegeln sie die Seitenarchitektur einer Webpräsenz wider. Aus Sicht der Suchmaschinenanbieter sollte eine Website eine feste Seitenstruktur haben, die sich im Idealfall im Laufe der Zeit nicht verändert. Aus diesem Grund ist es empfehlenswert, sich bereits im Vorfeld Gedanken um die Struktur und den Aufbau zu machen. Nachdem die Suchmaschinenbots die URLs indexieren, sollten diese konstant bleiben und sich bestenfalls nicht mehr verändern. Falls eine Veränderung bei einem Uniform Resource Locator eintritt, interpretieren die Suchmaschinen die modifizierte URL als eine neue Website. Dadurch kann Duplicate Content entstehen, was unbedingt vermieden werden sollte. Damit Suchmaschinenbots die URLs allerdings auswerten können, müssen diese für die Suchmaschinen lesbar sein. Umlaute sollte man aus diesem Grund in ASCII-Zeichen umgewandeln.