In Zeiten von DSL 6000 steigt auch der Anteil des Videocontents der online abgerufen wird, Schätzungen zufolge werden Videos in zwei Jahren 70% des gesamten Online-Traffics ausmachen. Das Bewegtbild gehört damit spätestens seit dem Aufstieg von Youtube zur Basispalette des Inhalts, den Nutzer im Internet erwarten. Und doch scheuen sich vor allem mittelständische Unternehmen immer noch davor, ihre Firma auch in 30 bis 60 Frames pro Sekunde zu präsentieren – zu Recht, denn Video ist das ausdrucksstärkste Medium, das das Internet bereithält. Im Gegensatz zu einem Text oder Bildern nimmt das Video den Zuschauer gänzlich ein, da es durch die Bewegung und Tonspur die komplette Aufmerksamkeit beansprucht. Hier liegen die Stärke und die Tücke des Mediums Film: Wenn er überzeugt, dann auf ganzer Linie, der Nutzer aber gelangweilt ist wird er schnell seine Aufmerksamkeit auf andere Inhalte lenken und im schlimmsten Fall einen negativen Eindruck mitnehmen.
Inhalt
Ist Video Content Marketing das Richtige für mich?
Bevor man eine Video Content Strategie aufbaut, ist es wichtig zu fragen, ob das Medium Bewegtbild geeignet ist, das eigene Produkt richtig in Szene zu setzen. Erfahrene Regisseure können zwar per Film alles von Hundefutter bis Risikolebensversicherung ansprechend auf Band oder SD-Karte festhalten, dennoch gibt es Bereiche in denen sich der Kameraeinsatz als besonders erfolgsversprechend erweist. Denn Menschen sind soziale Wesen, das kann man sich für das Imagevideo zunutze machen. Ein Film verleiht dem anonymen Konstrukt einer Firma ein Gesicht und ein nicht zu unterschätzendes Identifikationspotential. Das ist besonders wichtig für Firmen, deren Leistungen ein starkes Vertrauensverhältnis zwischen Unternehmen und Kunde erfordern. Ein gutes Beispiel sind Banken und Versicherungen: Wenn Sie an deren Werbespots denken wird Ihnen auffallen, dass hier mehr mit direkter persönlicher Ansprache und sympathischen Lächeln gearbeitet wird als mit harten Fakten zu den angebotenen Leistungen. Das ist kein Zufall. Das Video deckt hier einen blinden Fleck ab, den eine textbasierte Inhaltsstrategie hat und gewinnt die Zuschauer auf persönlicher Ebene. Zudem involvieren Filme den Zuschauer auf emotionaler Ebene und ermöglichen es damit, den Kunden durch positive Emotionen für sich zu gewinnen.
Professioneller Imagefilm statt Handywackelvideo
Sehen Sie bitte davon ab, zur nächstgelegenen Digital- oder Handykamera zu greifen um ihren Kunden Live on Tape zu erklären, dass ihre Firma genau das Richtige für Ihn in petto hat. Das Handyvideo – die ganz stilechten filmen im Hochformat – hat vielleicht in den „Funny Cat Video Compilations“ auf Youtube seine Daseinsberechtigung, aber nicht als Repräsentation Ihres Unternehmens. Die Sehgewohnheiten der Nutzer richten sich an professionellen Sets mit hochwertigen Kameras aus und mit diesen steht Ihr Video in Konkurrenz. Falls Sie selbst nicht das Budget investieren wollen oder können, das notwendig ist, um ein hochwertiges Video zu drehen, ziehen Sie in Erwägung eine Produktionsfirma zu engagieren oder ein Studio zu buchen. Diese können Ihnen auch bei der Konzeption unter die Arme greifen und werden sie in das richtige Licht rücken. Auch hilft das Filmen mit Unterstützung von geschulten Augen dabei, die eigene Kamerascheu abzulegen.
Video Content Marketing auf Youtube
Youtube ist ohne Zweifel die beliebteste Videoplattform und das Hochladen des Filmmaterials dort bringt mehrere Vorteile mit sich: Das Video kann mit ein paar Mausklicks in sozialen Netzwerken geteilt werden, die technische Standardisierung erlaubt den einfachen Zugriff auf mobilen Geräten und das Video gerät potentiell in den Fokus der großen Youtube-Nutzerbasis. Zudem können Sie hier das Video mit diversen Metadaten auf spezifische Keywords optimieren. Denn in den Google-Suchergebnissen werden nicht nur Websites Treffer ausgegeben, sondern auch Videos.
Wenn Sie mit Youtube in das Video Content Marketing einsteigen wollen ist es ebenfalls essentiell, den Content langfristig zu planen. Denn je vielfältiger Ihre Videos in Ihrem Channel sind, desto interessanter und abwechslungsreicher wird ihr Kanal für User. Die Abwechslung kann nicht nur in Form von verschiedenen Formaten stattfinden (Werbespot, Erklärvideo, User Generated Content) sondern auch in der unterschiedlichen Länge der Videos. Während die meisten Werbespots selten länger als 30 Sekunden andauern, wird etwa ein ausführliches Interview oder eine Dokuformat in Bereich einer halben Stunde angesiedelt sein. Ihre Besucher werden Ihnen die Abwechslung danken, zudem eignen sich kürzere Videos um das anfängliche Interesse zu wecken und längere, vertiefende Videos dieses zu halten. Nutzen Sie auch unbedingt die Möglichkeit, Ihre eigenen Videos von Youtube auf Ihre Seite einzubinden, so wird diese aufgewertet und es wird direkt ein Verweis auf Ihren Kanal erzeugt.
Ein interessanter Fakt zu Youtube: Hier ist es zehnmal Wahrscheinlicher, dass ein User mit dem Video interagiert als bei klassischem Webcontent wie Blogposts. Youtube ist ein partizipatives Medium, das die User zur Interaktion anregt, deswegen kommt es häufiger vor, dass Benutzer kommentieren, liken oder sharen. Die eigene Reichweite kann durch das Schalten von Werbung auf Youtube ebenfalls erhöht werden.
Aber nicht nur im B2C (Business to Customer)-Marketing ist Youtube das stärkste Zugpferd, sondern auch im B2B(Business to Business)-Marketing. Aktuelle Zahlen belegen, dass 70% der B2B-Marketer auf Youtube-Content setzen um neue Kunden zu gewinnen. 40% davon Veröffentlichen sogar täglich oder wöchentlich neue Videos. Auch in Kombination mit Landingpages wirken Videos effektiv und führen dazu, dass sich mehr Besucher beispielsweise in einen Newsletter eintragen oder ein Produkt erwerben. Insbesondere im Produktmarketing haben Videos einen hohen Stellenwert, da der Zuschauer das Produkt live im Einsatz sehen kann.
Video Content Marketing ist besonders für viele mittelständische Firmen immer noch ein blinder Fleck in der Marketingstrategie – hier können Sie sich bereits mit einem kleinen Youtube-Channel stark im Wettbewerb positionieren. Also ran an die Kamera!