Online-Marketing umfasst alle Maßnahmen der Werbung im Internet und Methoden, diese zu effektivieren. Was sind Erfolgsfaktoren und Trends im Netz?
Jeder hat in den sozialen Medien oder auf einer Homepage schon Werbung gesehen und sich gefragt, ob man vom Computer abgehört wird oder warum die Anzeigen so sehr den Geschmack treffen können.
Das Besondere am Online-Marketing: Durch die Summe der einzelnen Möglichkeiten im Internet erreicht Werbung zielgerichtet die richtige potenzielle Kundschaft. Der Erfolg sowie notwendige Maßnahmen der Optimierung sind sehr genau messbar. Von Suchmaschinenoptimierung bis zum Unternehmens-Branding, Social Media und Millennial-Marketing – was kann Online-Marketing im Detail für Unternehmen bewirken?
Inhalt
Fernsehen war gestern: Online-Marketing und seine Vorteile
Das Internet bietet mehr als 90 Prozent der Deutschen über 10 Jahre Zugang zu Daten aller Art. Die Zielgruppe, die sich über Computer, Smartphones, Tablets oder andere smarte Geräte erreichen lässt, wächst immer mehr.
Informationen im Datenraum teilen sich auf Homepages, Blogs und soziale Medien auf. Die Möglichkeiten der Analyse finden die Nadel im Heuhaufen in Form der richtigen Platzierung im riesigen Meer aus Daten. Große Anbieter und Plattformen wie Google, YouTube, Facebook und Instagram ermöglichen es, dass anhand der Interessen genau herausgefunden wird, wer für welche Werbung an welcher Stelle empfänglich ist.
Der Vorteil der sozialen Medien: Wie effektiv und zu welchen Kosten dies geschieht, kann besser als bei Print-, Radio, oder TV-Werbung berechnet werden. Die Ermittlung der Zielgruppen und das Verhalten der Besucher erfolgt automatisch. Wie funktioniert das?
Online-Marketing und Internetwerbung
Obwohl die beiden Begriffe Online-Marketing und Internetwerbung oft benutzt werden, um Anzeigen im World Wide Web zu beschreiben, ist Online-Marketing mehr als Angebote per Mail zu verschicken oder Werbebanner zu schalten. Online-Marketing umfasst alle Werkzeuge und das Wissen, wie Werbung einheitlich auftritt (Corporate Identity), Marken oder Produkte gebrandet und potenzielle Kunden erreicht werden. Werbung im Internet bietet im Vergleich zu klassischen Anzeigen und TV-Clips vielfältigere Optionen für kleine und große Budgets.
Beim Wettlauf und dem Ersteigern der besten Plätze in Suchmaschinen und der sichtbarsten Platzierungen von Werbung, kommt es darauf an, alle Möglichkeiten auszuschöpfen. Online-Marketing-Agenturen haben sich auf die speziellen Teilgebiete der Internetwerbung und der Analyse der Daten spezialisiert. Auf sie zu verzichten ermöglicht niedrige Werbungskosten, doch bedeutet auch, Fehler zu machen und dadurch Gewinne zu verpassen.
Teilgebiete des Online-Marketings
- Suchmaschinenoptimierung (SEO)
- Suchmaschinenwerbung (SEA)
- Paid Advertising
- Social-Media-Marketing
- Content-Marketing
- E-Mail-Marketing
Wettkampf um die Spitzenplätze: SEO und SEA
Search Enige Optimization (SEO) und Search Engine Advertising (SEA) gehören heute zu den Königsdisziplinen des Online-Marketings. Um in Suchmaschinen wie Google, Bing oder Yahoo gut abzuschneiden, müssen Homepage, Blog, Webshop und andere bestimmten Normen der Anbieter entsprechen. Die Nase vorn hat die meistgenutzte Suchmaschine Google. Die Vorgaben zur Suchmaschinenoptimierung (SEO) des Unternehmens gelten als Gesetz. Lesen Sie hier alles über SEO.
Auch im Bereich der Suchmaschinenwerbung (SEA) haben große Plattformen wie Google, Facebook oder YouTube die Poleposition inne. Werbungen können für ein bestimmtes Budget in den Suchmaschinen platziert werden. Wer mehr zahlt, wird häufiger gesehen.
Bezahlte Werbung und Cookies
Social Media Marketing ist aufgrund von kleinen Textdateien, die man als Cookies bezeichnet, besonders effektiv. Während es im klassischen Marketing teure Erhebungen und Umfragen braucht, um die Effektivität von Kampagnen abschätzen zu können, liefert im Internet jeder Besucher entsprechende Informationen selbst.
Daten werden anonymisiert erfasst und dienen dazu, Werbung so gut wie möglich zuzuschneiden. Die Werbung in den sozialen Medien oder auf einer Internetseite entspricht aufgrund dieser Cookies den Bedürfnissen der Zielgruppe.
Mit Klicks, Likes und den Informationen aus Cookies erfolgt eine automatische Datenerfassung. „Targeted Advertising“ trifft ins Schwarze, weil man aus Erhebungen zum Herkunftsland und der Sprache der Nutzer auch die verwendete Technik, die Interessen, das Alter, Geschlecht und weiteren Informationen relevante Infos gewinnt. Analysen, für die es vorher umständliche Umfragen gebraucht hat, unterliegen einer automatischen Generierung. Google und andere Hersteller bieten Add-ons und Produkte, um dieses Tracking zu umgehen.
Neue Zielgruppen in sozialen Medien und am Smartphone
Ein weiterer Unterschied zwischen analoger Werbung, TV-Werbung und Online-Marketing ist die Art, mit der sich Zielgruppen mit den Medien identifizieren. Im Vergleich zum Sitzen vor dem Fernsehgerät betreten z. B. die Nutzer sozialer Medien ihre kleine, auf sie zugeschnittene Blase, den individuellen Datenraum aus Informationen, Spaß und Unterhaltung. Relevantes und Interessantes lässt sich auf einen Klick mit dem Freundeskreis teilen und dient dazu, das eigene Image zu beeinflussen. Online-Marketing ist aus diesem Grund in der Lage, eine enge Bindung mit Individuen einzugehen.
Social Media Marketing macht sich diesen Effekt bei der wichtigen Gruppe der Millennials zu nutzen. Die sogenannten Millennials, oder die Generation Y, setzt sich demografisch aus Personen zusammen, die grade eine Ausbildung und Studium abgeschlossen oder als Mitte 30-jährige bereits Karriere gemacht haben. Die Nutzung von Smartphones, smarten Haushaltsgeräten und den sozialen Medien ist in dieser Gruppe sehr groß. Werbung wird zum Teil des Lebens und durch das Teilen im Bekanntenkreis dank treffender Inhalte zum Selbstläufer.
Ohne Inhalte läuft nichts
Guter und abwechslungsreicher Content gerät immer mehr in den Mittelpunkt. Gründe dafür liegen darin, dass aufgrund wachsender Bandbreite größere Datenpakete schneller übertragen und einfache Texte mit Bildern, Videos und Sound ergänzt werden.
Um aus der Masse hervorzustechen bedarf es also neben schicken Design und einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis auch einen unterhaltsamen und fesselnden Blickfang, mit dem sich potenzielle Kunden identifizieren können. Ohne Ideen und Konzepte an die Menge begeistern oder Glaubhaftigkeit erzeugen zu wollen funktioniert weder analog, noch digital.
Online-Marketing muss auch beim Content aktuell bleiben. Der Trend geht z. B. weg vom geschriebenen Text. Am offenen Ende des Sales-Funnels stehen lockere Unterhaltung sowie einfache, kurzweilige Inhalte. Vor allem Videos und Animationen sind beliebt: Mit Bildern lässt sich mehr bewegen und übermitteln als mit dem bloßen Wort. Geschriebene Texte für Homepages und Webshops müssen darüber hinaus das Interesse aller befriedigen, die sich detaillierter informieren wollen.
Haben Print- und TV-Werbung ausgedient?
Um sie schon als Fossilien abzustempeln, bewegt sich noch zu viel am Markt der Print- und TV-Medien. Etwa 94 Prozent der Deutschen haben ein oder mehrere TV-Geräte.
Tageszeitungen und Fernsehen erzielen nach wie vor die größten Umsätze im Segment der Werbung. Doch der Markt ändert sich unaufhaltsam, sodass die Zahlen vor allem im Print rückläufig sind. Dabei hat die gedruckte Werbung in einer Zeitung oder einem Fachmagazin einen höheren Stellenwert – große Marken und Unternehmen setzen nach wie vor auf Hochglanz. Auch der Werbe-Slot zur Spitzensendezeit und erzielt Top-Preise.
Die Nutzung der Medien ist im Wandel, Streaminganbieter und Internetvideos ersetzen bei den jüngeren das klassische Fernsehen. Tageszeitungen werden in Zukunft unverändert auf Online-Angebote setzen müssen. TV-Werbung muss sich heute mit Clips aus dem Netz ergänzen und auch Werbung im Print wird auf Online-Präsenzen aufgegriffen.
Spätestens im 21. Jahrhundert kommt kein Unternehmen mehr um das Internet herum. Die „Alte Welt“ der Werbung verknüpft sich mit dem Online-Marketing. Bis klassische Marketingmaßnahmen obsolet werden, ist es wohl noch eine Frage von Generationen.