Retargeting und Remarketing haben eine entscheidende Bedeutung und können mit dem richtigen Vorgehen erfolgreich eingesetzt werden, um den Umsatz zu steigern. Doch wie funktionieren sie und inwiefern unterscheidet sie sich von anderen Werbemaßnahmen?
Inhalt
Retargeting und Remarketing – zwei Begriffe, eine Bedeutung
Retargeting ist ein Synonym für Remarketing. Es handelt sich hierbei um ein vergleichsweise einfaches Prinzip. Bei Suchanfragen und dem Besuch von Webseiten werden die jeweiligen Nutzer über ihren Browser „markiert“. Es wird eine Liste mit Interessen erstellt. Ausgehend von dieser Interessen-Liste werden die Werbeanzeigen eingeschaltet.
Grundlegend kennt wohl jeder Internetnutzer dieses Vorgehen aus erster Hand. Vielleicht wurden gerade erst Stiefel gesucht oder eine Bohrmaschine, ein Ultraschallreiniger oder Hundefutter. Angepasst an diese Interessen beziehungsweise Suchanfragen wird nun die Werbung eingeblendet, die am ehesten zu den gewünschten Produkten und Serviceleistungen passt.
Dieses Vorgehen kann einen erheblichen Vorteil gegenüber wahllosem Marketing bedeuten, das keine Ausrichtung auf die angestrebte Zielgruppe aufweist.
Definition und Ziel von Retargeting
Auf den individuellen Nutzer zugeschnittene Werbung hat bereits auf den ersten Blick einen entscheidenden Vorteil: Durch vorangegangene Aktivitäten wird eine Auswahl an Interessen erstellt und mit vorhandenen Werbeanzeigen abgeglichen. Dadurch wird das Marketing von Produkten deutlich effizienter. Gezeigt wird vor allem das, was zum Konsumenten passt.
Das folgende Beispiel kann hier Klarheit schaffen:
Person A möchte Schuhe, Tierfutter und Kleidung kaufen und sucht im Internet nach entsprechenden Produkten. In der Folge wird durch Retargeting hauptsächlich Werbung von diesen Artikel angezeigt. Hierdurch wird vermieden, dass beispielsweise Menschen ohne Haustiere Werbung für Tierfutter und sonstiges Tierzubehör erhalten.
Das Ziel von Retargeting ist, zum einen zugeschnittene Werbung zu erzeugen und zum anderen unnötige Ausgaben für Werbung zu vermeiden. Durch individuell angepasste Anzeige wird auf der einen Seite vermieden, dass Anbieter unnötig viel Geld investieren – ohne dabei entsprechenden Umsatz zu kreieren. Auf der anderen Seite werden Zeit und Aufmerksamkeit der Konsumenten geschont und gezielt gelenkt.
Gibt es Nachteile beim Retargeting?
Dem tierlosen Menschen eine Anzeige für Tierfutter oder anderes Haustierzubehör vorzuschlagen bedeutet, Geld und Zeit zu verschwenden. Hier liegt also ein klarer Vorteil im Retargeting.
Allerdings hat das Vorgehen auch Nachteile. So schlägt es dem potenziellen Konsumenten beispielsweise nur vor, was er bereits kennt und sucht. Die Auswahl ist dadurch eingeschränkt und neue oder andere Produkte lassen sich nur schwer einführen beziehungsweise vorstellen.
Ein weiteres Problem ist, dass man die Parameter und Faktoren nur unzureichend nutzen kann. Denn bei Konsumenten gibt es ein typisches Problem:
Die Suche nach einem Produkt läuft. Die angesehenen Modelle entsprechen jedoch nicht der Vorstellung des Konsumenten. Diese Modelle wiederholt als Werbung auf Plattformen und sozialen Medien zu zeigen, verschwendet Ressourcen. Eine Dosierung und angepasste Filterung sind daher entscheidend für den Erfolg des Retargetings.
Werbesysteme beim Retargeting
Grundlegend lässt sich beim Retargeting zwischen zwei Systemen unterscheiden – den Selbstbucher-Systemen und Retargeting-Dienstleistern.
Selbstbucher-Systeme sind unter anderem Google, Facebook, XING, Pinterest und Twitter. Durch ihre „Ads“-Programme ist es sehr einfach möglich, grobe Retargeting-Programme zu wählen. Für Anfänger in dem Bereich kann das jeweilige System jedoch verwirren. Was soll man an- oder abwählen? Wodurch lässt sich der größte Erfolg erzielen? Diese Unsicherheit ist ein deutlicher Nachteil.
Der Vorteil ist allerdings, dass die Kosten meist überschaubar sind und nur nach erbrachter Leistung anfallen. Der zeitliche Aufwand ist größer, kann sich allerdings lohnen, da die Kosten geringer sind und ein sehr individuelles Vorgehen möglich ist.
Bei der zweiten Systemvariante handelt es sich um Retargeting-Dienstleister, wie Criteo, Adroll und Addition. Hierbei übernimmt der jeweilige Anbieter Auswahl und Ausrichtung, sodass keine weiteren Aufwendungen notwendig sind. Daher sind Retargeting-Dienstleister empfehlenswert, wenn Zeit Mangelware ist. Finanziell stellen sie allerdings eine größere Belastung dar. Lesen Sie hier alles über Criteo.
Worauf die Entscheidung fällt, ist abhängig davon, welche Ressource einer stärkeren Schonung bedarf. Die Recherche für abgestimmte Werbung ist aufwendig und erfordert umfassendes Wissen. Dafür ist sie langfristig jedoch die finanziell günstigere Wahl. Das Einschalten von Retargeting-Dienstleistern bedeutet eine immense zeitliche Einsparung und erfordert nur wenig Aufwand.
Awareness – Interest – Decision – Shopping cart
Awareness – Interest – Decision – Shopping cart – oder auf Deutsch:
Bewusstsein, Interesse, Entscheidung, Einkaufswagen.
Diese Stufen gilt es beim Kauf zu beachten, denn jeder Schritt ist entscheidend für den Verkaufserfolg und baut auf dem vorangegangen Fortschritt auf.
- Awareness: Es muss zunächst ein Bewusstsein für das Produkt geben, welches man durch Anzeigen hervorgerufen und verstärken kann. Die Werbung ist also wichtig dafür, was Kunden kennen und erwerben möchten.
- Interest: Interesse lässt sich auf verschiedenen Wegen erzeugen. Produkt oder Service präsentieren sich als Problemlösung, Bereicherung, Erleichterung oder als Erhöhung von Image und Status. Interesse lässt sich wunderbar darüber erzeugen, dass man ein Problem gelöst oder ein Verlangen erzeugt hat.
- Decision: Die Entscheidung für das Produkt sollte den Konsumenten sehr leicht fallen. Es gilt daher, möglichst viele Vorteile zu präsentieren und auf die jeweilige Zielgruppe abzustimmen. Eine Erleichterung der Entscheidung lässt sich auch dadurch erreichen, dass das Produkt beziehungsweise die Werbung verlockend gestaltet ist. Besondere Vielfalt, ein sehr hohe Qualität, günstigere Preise im Vergleich zur Konkurrenz – der USP (Unique Selling Point) sollte in jedem Fall deutlich hervorgehoben sein, um eine positive Entscheidung zu begünstigen.
- Shopping Cart und Kauf: Der letzte und entscheidende Schritt ist nicht, das Produkt in den Einkaufswagen zu legen – sondern den Kauf durchzuführen. Auch hierbei ist wichtig, es dem Kunden so einfach wie möglich zu machen. Verschiedene Zahlungsmethoden, schnelle Lieferungen und eine simple Abwicklung sind entscheidende Faktoren hierfür.
Höhere Umsatzzahlen sind das Ziel
Wer diese Punkte berücksichtigt und einen guten Eindruck bei Konsumenten hinterlässt, bewirkt damit langfristigen Erfolg durch das Retargeting. Denn zum erzeugt man so Bewusstsein und Interesse, was die Entscheidung vereinfacht und den Verkauf angekurbelt. Zum anderen erfolgt durch die individuelle Anpassung eine positive Erfahrung bei den Kunden. Diese kann sich wiederum in entsprechenden Bewertungen der Konsumenten niederschlagen.
Dadurch ergeben sich Empfehlungen und kostenlose Werbung. Aus der anfänglichen Investition in Retargeting kann sich durch abgestimmte Verfahren eine Welle der Aufmerksamkeit entwickeln, die zu vergrößerten Absätzen und gesteigerten Umsatzzahlen führt.
Remarketing und Retargeting als Lösung
Mit einer durchdachten Lösung und gezieltem Remarketing kann der Erfolg deutlich gesteigert werden. Wichtig ist dabei die Verfolgung einer angepassten Strategie. Nur dann ist es möglich, sowohl die Zielgruppe anzusprechen als auch die Ressourcen der eigenen Firma zu schonen und sinnvoll einzusetzen.