Beim viralen Marketing handelt es sich um Marketing-Kampagnen, die sich mit exponentieller Geschwindigkeit im Internet verbreiten. Das Ziel ist es, die eigene Marke witzig oder provokant darzustellen, um die Nutzer dazu zu animieren, die Werbebotschaft freiwillig weiterzuleiten. Die Unternehmen verbreiten ihre Nachricht mithilfe von sozialen Medien wie Facebook, YouTube oder Twitter. Die Inhalte werden strategisch klug platziert und von den Nutzern der Plattformen geteilt. Die Tatsache, dass es sich hierbei um eine Werbung handelt, ist nicht immer sofort ersichtlich.
Virales Marketing ist eine Form des Guerilla-Marketings. Die Werbebotschaft wird meist in Form eines Videoclips in den sozialen Medien platziert. Die Nutzer der sozialen Medien teilen die Inhalte meist aus Gründen der Unterhaltung. Virales Marketing funktioniert ähnlich wie Mundpropaganda, nur eben im Internet.
Diese Form des Marketings bietet den Unternehmen viele Vorteile wie beispielsweise eine wachsende Reichweite oder die Erschließung von neuen Zielgruppen.
Die Werbewirkung viraler Werbespots ist häufig sehr hoch. Wie erfolgreich die Kampagne am Ende sein wird, ist am Anfang schwierig zu sagen. Selbst für Experten ist es nicht leicht einzuschätzen, ob die Inhalte die gewünschte Reichweite erzielen.
Inhalt
Ziele des viralen Marketings
Das wichtigste Ziel ist es, dass sich die Werbebotschaft im Internet exponentiell verbreitet, ähnlich wie ein Virus. In einer möglichst kurzen Zeit soll die Botschaft so viele Menschen wie möglich erreichen. Der Werbespot hat die Aufgabe, die Nutzer für diverse Produkte zu begeistern und die Marke des Unternehmens in einem positiven Licht erscheinen zu lassen. Die User der sozialen Medien sollen die Werbebotschaft freiwillig und selbstständig an Freunde und Bekannte weiterleiten. Auf diese Weise kann eine gute geplante Marketing-Kampagne in kurzer Zeit extrem viele Menschen begeistern.
Als langfristiges Ziel soll virales Marketing den Umsatz des Unternehmens steigern. Die Unternehmen wollen neue Kunden gewinnen und dafür sollen die Nutzer der sozialen Medien die Videobotschaft positiv aufnehmen. Unternehmen können auf diese Weise ihren Bekanntheitsgrad steigern und bleiben den Menschen positiv im Gedächtnis.
Virales Marketing: Vorteile
Der größte Vorteil von viralem Marketing ist, dass mit geringen Kosten eine enorm hohe Wirkung erzielt werden kann. Personen, welche die Werbung sehen, verbreiten sie kostenlos weiter. Somit ist es möglich, mit einem niedrigen Kosteneinsatz einen hohen Gewinn zu erzielen.
Die Planung und Durchführung einer solchen Werbe-Kampagne nehmen allerdings einiges an Zeit in Anspruch. Eine Garantie auf Erfolg gibt es nicht.
Beim viralen Marketing wird die Werbebotschaft durch Bekannte, Freunde oder Familie verbreitet. Die Zielgruppe hat mehr Vertrauen in Menschen aus dem eigenen Bekanntenkreis. Die Werbung wird anders wahrgenommen, als wenn sie direkt vom Unternehmen kommen würde. Dadurch steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die Werbung positiv bei den Menschen ankommt und das Produkt im besten Fall anschließend konsumiert wird.
Ein weiterer Vorteil ist die Geschwindigkeit, mit der sich die Nachricht verbreitet. In kurzer Zeit gelangen die Informationen zu enorm vielen Personen. Die Voraussetzung dafür ist allerdings, dass die Kampagne funktioniert und die Marketer die Botschaft taktisch klug platzieren und die richtigen Kanäle wählen.
Virales Marketing: Nachteile
Virale Marketing-Kampagnen sind nie vollständig steuerbar. Es lässt sich im Vorhinein schwer abschätzen, wie die Zielgruppe die Werbebotschaft aufnehmen wird. Es besteht beim viralen Marketing immer die Gefahr, dass die Nutzer der sozialen Medien negativ auf die Werbung reagieren. Schlechte Botschaften verbreiten sich im Internet leider genauso schnell wie positive Nachrichten. Dadurch nehmen die Unternehmen das Risiko in Kauf, dass der Ruf und das Image der Firma durch die Werbung negativ wahrgenommen wird.
Des Weiteren lässt sich der Erfolg vom viralen Marketing schwer messen. Oftmals ist damit eine enorm hohe Recherchearbeit verbunden.
Die Verbreitung mittels Seeding
Um virales Marketing erfolgreich einzusetzen, eignen sich unter anderem kostenlose Informationsmaterialien, Werbespiele oder kostenlose Tools und Produkte. Die Verbreitung dieser Materialien im Internet nennt sich Seeding. Die Werbung wird sozusagen ausgesät oder ausgestreut.
Eine gut geplante Strategie, um die Werbebotschaft zu verbreiten, ist unerlässlich. Sie muss zielgruppenorientiert sein und die Verbreitung muss auf relevanten Plattformen stattfinden, auf welchen die Zielgruppe aktiv ist. Auf den ausgewählten Plattformen muss es einen Informationsaustausch zwischen den Nutzern geben. Soziale Netzwerke sind hierfür ideal. In einem kurzen Zeitraum können Unternehmen viele Tausend Menschen erreichen. Die Nutzer haben die Möglichkeit, die Inhalte zu „liken“ und anschließend mit ihrem Netzwerk zu teilen.
Am Anfang des Seeding-Prozesses ist es sinnvoll, die Werbung von Menschen verbreiten zu lassen, die ohnehin eine hohe Reichweite in den sozialen Medien haben. Auf diese Weise hat die Zielgruppe von Anfang an ein Grundvertrauen in das Produkt. Personen, die viele Anhänger in den sozialen Netzwerken vorweisen können, haben einen großen Einfluss und sorgen dafür, dass sich die Botschaft schnell verbreitet. Informationen von solchen Meinungsführern verteilen zu lassen, ist zudem extrem kosteneffizient.
Was sind die Erfolgsfaktoren?
Virales Marketing ist kein Selbstläufer. Es benötigt ein klares Konzept und eine gute Planung. Die Marketer müssen die Maßnahmen strategisch klug durchführen und so wenig wie möglich dem Zufall überlassen.
Wichtig ist vor allem eine einzigartige und kreative Idee. Dies bildet die Grundlage für eine erfolgreiche Kampagne. Unternehmen müssen der Zielgruppe echte Mehrwerte liefern. Die Menschen sollten das Bedürfnis haben, über die Werbebotschaft zu berichten und sie eigenständig weiterzuverbreiten.
Beispiele
Die bekannte Unterwäsche-Marke Victoria’s Secret hatte das Ziel, neue Produkte vorzustellen. Hierfür lud das Unternehmen zu einer virtuellen Runde Strip-Poker ein. Die Nachricht verbreitete sich im Internet wie ein Lauffeuer.
Fast jeder kennt das Spiel Moorhuhn. 1999 löste es eine ungeahnte Welle an neuen Spielern im Internet aus. Was viele jedoch nicht wussten: Das Spiel war eine Werbe-Kampagne eines schottischen Whisky-Herstellers. Das Unternehmen hatte allerdings einen Fehler gemacht. Das eigentliche Produkt wurde zu sehr außer Acht gelassen und keiner wusste, dass es sich um eine Werbung für Whisky handelte. Lesen Sie hier alles zur Entstehungsgeschichte des Moorhuhn-Spots.
Ein Werbespot von der Supermarkt-Kette Edeka mit dem Namen „Supergeil„ erreichte bei YouTube insgesamt über 12 Millionen Klicks. Dieser Werbespot ist ein Paradebeispiel für virales Marketing. Trotz eines eigentlich langweiligen Themas wie eines Supermarkts verbreitete sich der Werbespot rasend schnell. Der Werbespot war ein voller Erfolg und erreichte Millionen von Menschen.