Wer mit dem Gedanken spielt, eine Website zu erstellen, stößt unweigerlich auf WordPress. Der nachfolgende Artikel informiert Sie darüber, was WordPress genau ist, warum es sich solch großer Beliebtheit erfreut. Außerdem stellen wir Ihnen einige der grundlegenden Funktionen und der möglichen Erweiterungen von WordPress vor.
Inhalt
Was ist WordPress genau?
Auf die Frage, was Wordpress eigentlich ist, bekommen Sie ziemlich wahrscheinlich von jedem Nutzer eine andere Antwort. Das Spektrum der Antworten reicht dabei von Blog-Software über System zur Erstellung von Websites bis hin zu Content Management System. Und alle Antworten zu der Frage „Was ist WordPress nun genau“ sind auf ihre Art und Weise richtig.
Am zutreffendsten ist heutzutage sicherlich die Definition als Content Management System (CMS), also eine Software zum gemeinschaftlichen Erstellen, Bearbeiten und Organisieren von Inhalten auf Websites.
WordPress als Open Source System
Die Besonderheit von WordPress ist die Tatsache, dass es sich um ein freies, quell-offenes CMS handelt. Das bedeutet, dass der Quellcode von jedem frei einsehbar ist und jeder das System kostenlos herunterladen und installieren darf. Das CMS wird von einer internationalen Gemeinschaft aus vielen hunderten freiwilligen Programmierern laufend weiterentwickelt und um neue Funktionalitäten ergänzt. Darüber hinaus können Software-Anbieter Erweiterungen für WordPress – so genannte Plugins – entwickeln und diese entweder kostenfrei oder gegen Entgeld für die WordPress-Nutzer zur Verfügung stellen.
Die Geschichte von Wordpress
Michel Valdrighi entwickelte im Jahr 2001 ein Weblogsystem namens b2/cafelog, das er unter der General Public License veröffentlichte. Einige Monate nachdem Valdrighi die Arbeit eingestellt hatte, übernahm Matthew Mullenweg die Weiterentwicklung des Systems mit dem Ziel, eine einfach bedienbare, flexible und gut anpassbare Weblog-Software zu schaffen. In Zusammenarbeit mit Mike Little begann so die Entwicklung von Wordpress.
Die erste Version von Wordpress erschien im Jahre 2004. Ermöglichte das System anfangs lediglich das Verwalten von statischen Seiten, bauten die Entwickler den Funktionsumfang der Software im Laufe der Jahre immer weiter aus. Damit schufen sie die Grundlage für den heutigen Erfolg von Wordpress, das nicht nur als einfache Weblog-Software, sondern als mächtiges Content-Management-System eingesetzt werden kann. Mehr zur Geschichte von WordPress erfahren Sie hier.
Die Verbreitung von Wordpress
Über die Jahre hat sich Wordpress zum mit großem Abstand beliebtesten Content-Management-System weltweit entwickelt. Millionen Websites auf der ganzen Welt werden heutzutage auf seiner Basis gestaltet und betrieben. Dabei handelt es sich nicht nur im Blogs, sondern auch um große Firmen-Websites bis hin zu eCommerce-Shops mit vielen Tausend Produkten.
Inzwischen basieren mehr als 30 Prozent aller Websites weltweit auf dem System. Konkurrierende CMS-Systeme wie beispielswiese Joomla und Drupal haben angesichts eines Marktanteils von rund fünf Prozent eine deutlich geringere Bedeutung als Wordpress.
Die Vorteile von Wordpress
WordPress hat sich nicht ohne Grund zum beliebtesten Content-Management-System der Welt entwickelt. Die Gründe, warum das CMS von Einsteigern und Profis gleichermaßen so gerne für die Erstellung und Verwaltung von Websites eingesetzt wird, sind vielfältig.
Erstens: Einfachheit der Bedienung
An erster Stelle steht wahrscheinlich die Einfachheit der Bedienung. Wordpress ist ein denkbar einfaches System, in dem sich sogar Einsteiger innerhalb kurzer Zeit zurechtfinden und erfolgreich eine Website gestalten können. Aufgrund der Beliebtheit gibt es zur Unterstützung auch zahlreiche Video-Tutorials, die Einsteigern bei den ersten Schritten helfen.
Zweitens: großer Funktionsumfang
Ein zweiter Grund für die Beliebtheit ist der große Funktionsumfang. Vor allem in Verbindung mit der Verwendung von speziellen Designvorlagen (sogenannte Themes) und Zusatzprogrammen (sogenannte Plugins) wird Wordpress zu einem ungemein mächtigen Werkzeug für die Erstellung und Verwaltung von Websites, mit dem sich nahezu jeder Nutzerwunsch umsetzen lässt (mehr zu Themes und Plugins erfahren Sie in einem eigenen Abschnitt weiter unten).
Drittens: Modularität des Systems
Als dritter Vorteil ist die Modularität des Systems zu nennen. Das CMS selbst weist eine relativ schlanke Struktur auf, die je nach Bedarf mit Themes und Plugins erweitert werden kann. So kann jeder Nutzer das System gezielt an seine Anforderungen anpassen und muss sich nicht mit einer Software herumschlagen, die völlig an dessen Anforderungsprofil vorbeigeht. WordPress verfolgt dabei die strikte Trennung von Programmierung und Logik von der Funktion der Software und außerdem von den Inhalten im Blog.
Viertens: Weltweite Verbreitung
Und als vierter Punkt ist die große Bekanntheit und weltweite Verbreitung von Wordpress zu nennen. Diese bringt nämlich den nicht zu unterschätzenden Vorteil mit sich, dass das System allgegenwärtig im Internet ist. So können sich Benutzer bei Fragen und Problemen im deutschsprachigen oder englischsprachigen, internationalen Forum Hilfe suchen. Zusätzlich existieren sehr viele große und aktive Communities, in denen sich Nutzer zu allen aktuellen Fragestellungen und Themen rund um das CMS austauschen.
Die grundlegenden Funktionen von Wordpress
Bevor Sie eine Website erstellen können, müssen Sie selbstverständlich vorab WordPress installieren. Eine Installation benötigt lediglich zwei simple Voraussetzungen: Ein PHP-fähiges Webhosting-Paket und eine MySQL-Datenbank, in der alle Inhalte gespeichert werden. Wordpress installieren ist übrigens kinderleicht. Die meisten Webhosting-Pakete bieten eine direkte Installationsmöglichkeit.
Der Wordpress-Editor
WordPress ermöglicht es seinen Nutzern, eine Vielzahl an Elementen in eine Website einzubinden. Diese reichen von Textblöcken über Tabellen bis hin zu Bildergalerien. Die meisten Themes bieten darüber hinaus noch sehr große Erweiterungen der möglichen Website-Elemente. Allen Elementen ist jedoch gemein, dass sie in zwei verschiedenen Bearbeitungsmodi erstellt und bearbeitet werden können: Einerseits der visuelle Modus und andererseits der HTML-Modus.
Während der visuelle Modus die Inhalte grafisch darstellt, zeigt der HTML-Modus den Quelltext der Inhalte. Für Anfänger ist die Arbeit mit dem visuellen Modus deutlich einfacher, da er viele einfache Arbeitsschritte, wie beispielsweise das Formatieren von Text und das Einfügen eines Bildes oder Links ohne Programmierkenntnisse erlaubt. Für Programmierer und komplexere Sachverhalte bietet sich die Verwendung des HTML-Modus an.
Kommentare
Aufgrund der Tatsache, dass Wordpress ursprünglich als Blog-Software konzipiert war, können Sie die Inhalte einer Website selbstverständlich auch von anderen Nutzern kommentieren lassen. Ob den Besuchern einer Website das Kommentieren von Artikeln und Beiträgen erlaubt ist, können Sie für jeden Inhalt individuell festlegen.
Zudem können Sie bestimmen, ob alle Besucher Ihrer Website einen Kommentar hinterlassen dürfen oder dies nur registrierten Benutzern möglich sein soll. Im Zeitalter von Cyber-Mobbing und Hate-Speech im Internet bietet das CMS seinen Nutzern zudem eine überaus wichtige Funktion an: Kommentare können vor der Veröffentlichung überprüft und freigeschaltet werden. So können Sie sicherstellen, dass auf Ihrer Website keine unerwünschten Inhalte von anderen Nutzern veröffentlicht werden.
Widgets in WordPress
Offiziell wird ein Widget als Bedienelement einer grafischen Benutzeroberfläche definiert. In Bezug auf WordPress sind unter Widgets mit verschiedensten Inhalten gefüllte Blöcke zu verstehen. Diese Inhaltsblöcke können an vordefinierten Positionen einer Website erscheinen, beispielsweise in der Sidebar oder im Footer.
Die möglichen Inhalte eines Widgets sind beispielsweise ein Kalender, ein individuelles Menü oder eine Liste der letzten Beiträge oder Kommentare. Die Verwendung von Widgets könnte nicht einfacher sein. Im Widget-Menü wählen Sie einfach den gewünschten Inhalt aus und fügen Ihnen am gewünschten Platz, also z.B. der Sidebar ein.
Benutzerrollen bei WordPress
In Zeiten, in denen die meisten Websites nicht nur von einer einzelnen Person verwaltet werden, ist die Vergabe von Benutzerrolle für verschiedene Team-Mitglieder ein wesentliches Funktionselement in der Wordpress-Benutzeroberfläche.
Standardmäßig sieht Wordpress nur einen sogenannten Administrator vor, der uneingeschränkte Rechte besitzt und somit die volle Kontrolle über die gesamte Website hat. Dieser Administrator ist auch die einzige Person, die neue Nutzer anlegen und verwalten kann. Die Benutzerrollen legen dabei fest, welche Rechte ein Benutzer in der Verwaltung einer Website hat. Neben dem Administrator gibt es noch folgende weitere Benutzerrollen:
Abonnent
Ein Abonnent ist die „niedrigste“ Benutzerrolle. Abonnenten werden lediglich benachrichtigt, wenn neue Inhalte veröffentlicht werden. Sonstige Bearbeitungsrechte besitzen sie nicht.
Mitarbeiter
Mitarbeiter können ihre eigenen Beiträge bearbeiten, dürfen diese jedoch nicht selbst veröffentlichen. Vor der Veröffentlichung muss ein Administrator den Beitrag überprüfen und freischalten.
Autor
Autoren können ihre eigenen Beiträge bearbeiten, veröffentlichen und löschen und überdies Dateien oder Bilder hochladen. Diese Rechte sind jedoch auf Beiträge beschränkt. Autoren dürfen keine Seiten bearbeiten, hinzufügen, veröffentlichen oder löschen.
Redakteur
Nach dem Administrator ist der Redakteur die „höchste“ Benutzerrolle. Redakteure können alle Beiträge und Seiten einer Website bearbeiten, veröffentlichen und löschen. Darüber hinaus besitzen sie einige Verwaltungsrechte in Bezug auf Kategorien, Tags (Schlagwörter), Links und Kommentare.
Die wichtigsten Wordpress Erweiterungen
WordPress ist bereits in seiner Standard-Version ein sehr mächtiges Werkzeug zur Erstellung und Verwaltung von Websites. Seine wahre Stärke spielt das CMS jedoch erst im Zusammenspiel mit zwei weiteren Bausteinen aus, den sogenannten Themes und Plugins. Was es damit auf sich, erfahren Sie in den beiden nachfolgenden Abschnitten.
Die Themes von WordPress
Das Theme ist gewissermaßen das Herzstück einer mit Wordpress erstellten Website. Dabei handelt es sich um eine Designvorlage, auf deren Basis Sie Ihre Website gestalten können. Nutzer stellen die unterschiedlichsten Anforderungen an das CMS. Von Blogs über Firmen-Websites, Zeitungen und Zeitschriften bis hin zu Webshops und Hotelbuchungsseiten wird das System heutzutage für eine unglaubliche große Bandbreite an Websites genutzt. Dementsprechend breit gefächert sind auch die Anforderungen an das Design einer Website.
WordPress selbst bietet inzwischen eine Vielzahl an kostenlosen Themes zum Download an. Deren Design ist in der Regel jedoch etwas einfacher gehalten. Außerdem haben die kostenlosen Themes meist einen eher eingeschränkten Funktionsumfang.
Neben Wordpress gibt es eine ganze Reihe an kommerziellen Anbietern, die spezielle Themes für die unterschiedlichsten Verwendungsmöglichkeiten anbieten. Diese Themes sind jedoch kostenpflichtig. Angesichts der großen Funktionsumfängeund der ausgefeilten Designs der meisten Themes halten sich deren Preise sehr in Grenzen. Gute Themes kosten in der Regel einmalig zwischen 50 und 100 Euro. Dabei ist der Support über die ersten Monate inbegriffen. Für einen geringen Aufpreis können Sie auch eine Verlängerung des Supports erwerben.
Die Installation von Themes ist sehr einfach gestaltet. In der Administrator-Oberfläche gibt es einen eigenen Menüpunkt, über den Nutzer ein neues Theme installieren und auswählen können. Selbstverständlich kann man nach der Installation eines Themes auch wieder zum alten zurückkehren. Nach dem Wechsel eines Themes kann es aufgrund der unterschiedlichen Funktionsumfänge der Themes jedoch zu Darstellungsproblemen kommen. Nutzer sollten bei einem Theme-Wechsel also unbedingt ihre Website im Detail auf die korrekte Darstellung aller Elemente hin überprüfen.
Die Plugins
Neben den Themes sind die sogenannten Wordpres-Plugins ein weiterer zentraler Bestandteil des WordPress-Universums. Da das CMS selbst eine relativ schlanke Programmstruktur aufweist, benötigen Sie für die Umsetzung spezieller Bedürfnisse sogenannte Plugins. Ein Plugin ist nichts anderes als ein spezielles Programm, das den Funktionsumfang von Wordpress erweitert und das CMS dabei deutlich flexibler und leistungsfähiger macht.
Wie auch Themes gibt es Plugins für alle nur erdenklichen Bedürfnisse. Das Plugin-Spektrum reicht von Slideshows über SEO-Anwendungen und Virenschutz bis hin zu Meinungsumfragen (um Ihnen nur einen kleinen Eindruck zu geben). Plugins gibt es als kostenlose und kostenpflichtige Versionen. Im Gegensatz zu Themes sind viele Plugins in der Basisversion kostenlos. Häufig müssen Sie jedoch für eine Premium-Version mit einem erweiterten Funktionsumfang bezahlen.
Die Installation und Nutzung von Plugins ist bei Wordpress denkbar einfach. Über den Menüpunkt „Plugins“ in der Administrator-Oberfläche können Nutzer ihre Plugins schnell und einfach verwalten. Hier werden alle installierten Plugins angezeigt, können neue Plugins gesucht und installiert sowie alte deinstalliert werden.