Vernetzung zwischen Computern und anderen Geräten zur Datenverarbeitung ist heute nicht nur ein Schlagwort, sondern nicht mehr wegzudenkende Realität. Einzelne Computer sind kaum noch in Verwendung, zumindest über das Internet oder auch durch ihr eigenes lokales Netz sind sie miteinander verbunden. Es liegt also nahe, sich den Hintergrund dieser Vernetzung genauer anzusehen.
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Was ist ein Host, ein Server und ein Client?
Client und Server sind Begriffe, die sich auf eine Funktionalität beziehen. Ein Client nimmt über eine Verbindung eine Dienstleistung in Anspruch, die von einem Server bereitgestellt wird. Oft beziehen sich diese Bezeichnungen
also auf eine Software, die die jeweilige Funktionalität realisiert. Je nach Zusammenhang kann auch das Gerät gemeint sein, auf dem Clients und Server laufen. Beide Programme können sogar auf dem gleichen Gerät funktionieren. Die Kommunikation zwischen Client und Server läuft aber auch dann nach dem verwendeten Netzwerkprotokoll ab. Der Begriff Host bezeichnet aber grundsätzlich ein an ein Netz angeschlossenes Gerät, das Sie individuell adressieren können. Die häufigsten Verwendungen für einen Host sind die eines Servers oder eines Routers, der in einem Netz für die Weiterleitung von Datenverkehr zuständig ist. Lesen Sie hier alles zu Routern.
Das Client-Server Modell
Es ist grundlegend für die Vernetzung von Computern und anderen Geräten. Die Idee ist die Aufteilung in anfordernden Client und einen Server, der mit einer Dienstleistung antwortet. Ein Gerät kann in diesem Modell sehr einfach zwischen der Funktion eines Clients und eines Servers wechseln. Als kleines Beispiel können Sie ein LAN betrachten, das nur von einer Organisation oder einem Haushalt genutzt wird. Das kleine lokale Netz wird aber in den meisten Fällen über einen Router mit der Außenwelt verbunden sein. Das größte Beispiel ist das gesamte Internet, in dem Austausch zwischen einer enormen Zahl von Clients und Hosts ständig rund um die Uhr stattfindet.
Welche Aufgaben haben Host und Client und wie arbeiten sie zusammen?
Der Host als Gerät bietet Dienste im weitesten Sinn an, die von Clients in Anspruch genommen werden können. Auf dem Host laufen Server, die diese Dienste in Software umsetzen. Dieser Austausch von Daten ist als Protokoll definiert. Beide Teile befolgen dieses Protokoll und senden und empfangen so Daten, die für beide Teilnehmer verständlich sind. Unter Umständen muss der Unterschied zwischen Host und Server geringer gemacht werden. Das bedeutet, dass auf einem solchen dezidierten Host nur ein Server läuft und dieser möglicherweise für nur einen Kunden reserviert ist.
Diese Einschränkungen können technische Gründe haben. Beispielsweise stellen manche Dienste verschiedene Anforderungen an den Host und können deshalb nicht auf einem gemeinsamen Host betrieben werden. Es ist auch
möglich, dass ein Kunde für seinen Server alle Konfigurationsmöglichkeiten selbst in Anspruch nehmen möchte und den Server deshalb nicht mit anderen teilen will. Schließlich erfordern manche Anwendungen soviel Leistung, dass der Host nur einen Dienst auf dem gehosteten Server anbieten kann.
Hostname – was ist darunter zu verstehen?
Für eine Verbindungsaufnahme ist in jedem System eine Adresse nötig, unter der ein Adressat erreichbar ist. Das gilt für die Zustellung von Post genauso wie für ein Netzwerk von Computern. In heutigen Computernetzwerken kommt dafür in den meisten Fällen der Stack TCP/IP zum Einsatz. In einem solchen Netzwerk muss jeder Host eine IP-Adresse haben, also eine Adresse im Internet Protocol. Der Server fasst einen Block von Daten in einem Paket zusammen, das mit dieser IP-Adresse auf den Weg durch das Netz geschickt wird. Jeder Router im Netz kann die IP-Adresse lesen und schickt das Datenpaket in die Richtung des Adressaten weiter.
Welche Server-Typen existieren?
Nachdem Server in Software realisiert sind, ist eine beträchtliche Vielfalt kaum überraschend. Die Unterschiede betreffen die Funktionalität, aber auch die technische Umsetzung. Wir beginnen mit technischen Unterschieden.
- Server im Host-Betriebssystem
Der Server läuft auf dem Betriebssystem wie Windows, Linux oder MacOS, das der Host für seine eigene Funktionalität verwendet. - Virtuelle Server
Auf dem Betriebssystem des Hosts können virtuelle Maschinen betrieben werden. Sie entsprechen einer Simulation eines Computers auf einem anderen, in diesem Fall eben auf dem Host. Damit können Sie das Betriebssystem für Ihren Server in dem Rahmen frei wählen, den die Hardwareeinschränkungen zulassen. Nachdem die Befehlssätze der handelsüblichen Betriebssysteme aber kompatibel sind, stehen auf jeden Fall alle diese zur Verfügung. - Dateiserver
Ein solcher Server speichert Dateien, auf die Clients zugreifen können. Damit sparen Sie nicht nur Speicherplatz, Sie können die Daten so auch wesentlich einfacher aktualisieren. Mit der Änderung einer Datei erhalten alle Clients die aktuellste Version. - Datenbankserver
Diesen kann man von seiner Funktionalität her als Erweiterung eines Dateiservers sehen. Er speichert nicht nur die Daten selbst, sondern betreibt auch die entsprechenden Programme zur Verwaltung einer Datenbank. Die Clients laden nicht die Daten selbst, sondern die Ergebnisse ihrer Anfragen an die Datenbank. - Druckerserver
Alte Drucker können von einem Computer über ein eigenes Kabel und ein Druckprotokoll individuell angesteuert werden. Heutige Drucker enthalten einen Computer, auf dem ein Druckerserver läuft. Dieser nimmt die Druckaufträge entgegen, bietet Dienste wie die Speicherung der Dokumente an und gibt sie an das eigentliche Druckwerk weiter. - Webserver
Diese werden hier last but not least genannt und gehören zu den Arbeitspferden des gesamten Internets. Ein Client fordert Daten über Protokolle wie HTTP oder FTP an und erhält die Daten von einem Webserver. In der Frühzeit des Internets bestanden kaum Unterschiede zwischen einem Web- und einem Dateiserver. Der Webserver stellte einfach Daten in den einschlägigen Formaten wie HTML zum Herunterladen bereit. Jeder Client erhielt so dieselben Dateien. Heute sind die meisten Webseiten dynamisch erzeugt. Der Webserver – oder ein mit ihm verbundener Datenbankserver – speichert individuelle Daten über jeden Nutzer und erzeugt aus diesen die dynamischen Webseiten für einen Client.