Blogger genießen in den USA einen guten Ruf. Sie gelten als Meinungsmacher und echte Experten auf ihrem Gebiet. Im Rest der Welt ist das ähnlich, aber weniger ausgeprägt. Deutschland bildet hier keine Ausnahme. Dennoch sind Blogger Relations, wie die Zusammenarbeit mit den Content-Erstellern genannt wird, für Unternehmen jeder Größenordnung interessant. Zugleich ergeben sich bereits vor einer Kooperation zahlreiche Fragen: Was sind Blogger eigentlich genau? Wie profitiert ein Unternehmen von der Zusammenarbeit? Und: Welche Stolpersteine gilt es dabei zu vermeiden?
Inhalt
Das sind Blogger: Definition
Blogger agieren über ihr Weblog. Dort stellen sie für ihre Zielgruppe interessante Inhalte bereit. Das können Texte, Fotografien oder
Videos sein. Essenziell ist, den eigenen Blog als Hauptmedium zu nutzen. Im Umkehrschluss bedeutet das: Blogger sind nicht automatisch Menschen, die unzählige Follower auf Instagram oder YouTube verzeichnen. Das kann der Fall sein. Jedoch muss es das nicht. Blogger und die für Instagram typischen Influencer sind also nicht gleichzusetzen. Das ist ein wesentlicher Punkt, den Unternehmen beachten müssen. Schließlich unterschieden sich die Plattformen deutlich. Gleiches gilt für die Bedürfnisse der mit Inhalten versorgten Zielgruppen.
Blogger als Geschäftspartner auf Augenhöhe
Ist eine Zusammenarbeit mit einem Blogger sinnvoll? Diese Fragen stellen sich zahlreiche Unternehmen. Eine pauschale Antwort darauf kann es nicht geben. Jedoch bietet Blog-Marketing im Allgemeinen ansprechende Vorteile für Firmen. Um von ihnen profitieren zu können, müssen in jedem Fall die Voraussetzungen stimmen.
Das ist einerseits die Zielgruppe des Bloggers. Richtet er oder sie sich beispielsweise an Menschen mit Interesse an Hunden, ist das Thema klar. Unternehmen, die Produkte für Katzen herstellen, sollten sich entsprechend für einen anderen Content-Creator entscheiden. Schließlich muss die eigene Produktpalette die Bedürfnisse der Blog-Zielgruppe erfüllen können. Ist das nicht der Fall, werden die Ergebnisse der getroffenen Werbemaßnahmen zu wünschen übrig lassen.
Andererseits zählt zu den Voraussetzungen einer erfolgreichen Blogger-Kooperation eine professionelle Kommunikation. Diese gilt für alle Parteien. Hierzu gehört etwa, sich an die gängigen rechtlichen Vorschriften für eine Zusammenarbeit zu halten. Die Kennzeichnung eines Blogbeitrags als Sponsored Post ist ein gelungenes Beispiel dafür. Diese wird von seriösen Unternehmen und Bloggern standardmäßig umgesetzt. Sollte jemand bewusst auf die Kennzeichnung verzichten, ist eine Zusammenarbeit nicht empfehlenswert. Neben Konsequenzen wie einer wettbewerbsrechtlichen Abmahnung würde diese unprofessionelle Vorgehensweise auch dem eigenen Image schaden.
Warum überhaupt mit einem Blogger arbeiten?
Blogger sind keine Journalisten. Dennoch agieren professionelle Content-Creator stets ehrlich. Das wird einerseits vom kooperierenden Unternehmen erwartet. Andererseits fordert es die Leserschaft. Daher ist einer der großen Vorteile der Blogger Relations Authentizität. Die Webmaster stellen Produkte oder Dienstleistungen auf ihrem Blog also ehrlich vor. Das kann selbstverständlich auch kritische Worte enthalten. Davon profitiert wiederum das Unternehmen. Es steigert seine Markenbekanntheit organisch und ohne überzogene Werbeversprechen.
Blogger-Kampagnen sind dadurch überdurchschnittlich oft besonders konversionsstark. Das ist vor allem dann der Fall, wenn der Content-Creator über eine langjährig gepflegte Leserschaft verfügt. Ist sie vorhanden, färbt die zugrunde liegende Vertrauensbasis automatisch auf das eigene Unternehmen ab. Auch aus diesem Grund ist die Authentizität eines Bloggers Gold wert.
Vorsicht, Fettnäpfchen – die drei häufigsten Fehler von Unternehmen beim Blog-Marketing
Die Stimmung zwischen Unternehmen und Blogbetreibern ist oft unterkühlt. So sehen Erstere die Creator als unzuverlässige Linkquellen, während Letztere über schlechte Arbeitsbedingungen klagen. Handelt es sich dabei um Vorurteile, oder um die Wahrheit? Tatsache ist: Im Rahmen der Blogger Relations begehen beide Seiten immer wieder Fehler. Diese erschweren die Zusammenarbeit nicht nur. Sie verhindern auch, das volle Potenzial einer Kooperation ausschöpfen zu können.
- Keine Wertschätzung: Unternehmen kontaktieren bei der Gestaltung einer Werbekampagne meist mehrere Blogger. Entsprechend unpersönlich gestalten sie ihre E-Mails. Diese enthalten in vielen Fällen keine Anrede und bleiben allgemein gehalten. Der Content-Creator erkennt dadurch sofort, dass es sich hierbei um eine standardisierte Kontaktaufnahme handelt. Folglich wird er die Anfrage entweder ignorieren oder absagen. Firmen mit Interesse an einer Kooperation sollten also auf eine personalisierte Anfrage setzen, um diesen gravierenden Fehler zu vermeiden. Was im Datenraum geschieht, sollte übrigens stets geschützt sein!
- Eine schlechte oder nicht vorhandene Vorbereitung: Verhandlungen sind im Geschäftsleben unabdingbar. Das trifft auch dann zu, wenn Blog-Marketing umgesetzt werden soll. Hier erschweren einige Stolpersteine die Zusammenarbeit. Ein Beispiel dafür ist: Unternehmen und Content-Creator gehen überdurchschnittlich oft unvorbereitet in eine Verhandlung. Das bringt jede der Parteien in eine schwierige Position und verzögert die Gespräche unnötig. Die fehlende Vorbereitung ist dabei einer der Gründe, warum eine eigentlich vielversprechende Kooperation nicht eingegangen wird.
- Die Zielgruppe passt nicht: Ist von einer unzureichenden Vorbereitung die Rede, darf auch der Hinweis auf die falsche Zielgruppe nicht fehlen. Diesen Faktor unterschätzen die meisten Unternehmen im Bereich des Blog-Marketings. Klar ist nämlich: Selbst 1.000.000 Klicks bringen wenig, wenn die Zielgruppe nicht zum eigenen Angebot passt. Es ist also unverzichtbar, vor einer Kooperation die gegenseitige Passung zu klären. Unternehmen sparen dadurch wertvolle Ressourcen. Blogbetreiber wahren ihre Authentizität. Und die Leser? Sie bleiben von den Inhalten begeistert.
Bringen Blog-Kooperationen für Unternehmen den nötigen ROI?
Gut gemachtes Blog-Marketing kann die Markenbekanntheit eines Unternehmens deutlich steigern. Gleiches gilt für die Vertrauensbasis und damit den Umsatz. Das ist jedoch nur der Fall, wenn die Qualität der Kooperation stimmt. Das bedeutet: Blog-Kampagnen müssen ebenso durchdacht wie andere Werbemaßnahmen geplant und umgesetzt werden. Nur so profitieren alle Beteiligten – der Blogger ebenso wie das Unternehmen und nicht zuletzt auch die Leserschaft. Dabei sollten Unternehmen stets auf die Zielgruppe des Blogs achten. Passt sie überhaupt zum bewerbenden Produkt? Ist das nicht der Fall, wird der ROI der Kampagne höchstwahrscheinlich deutlich unter den Erwartungen zurückbleiben. Mit der richtigen Vorbereitung steht und fällt also auch im Bereich der Blogger Relations der Erfolg.